am 16. Oktober 2020 an der Ecke Sichelstraße/Rindertanzstraße
mit anschließendem Zug zum Hauptbahnhof
im Rahmen der Aktion "grenzenlos gedenken"
(Foto: Presseamt Trier)
Der Text auf der Tafel lautet auf der linken Seite:
Des Unschuldigen Schuld
von Gerty Spies
Des Unschuldigen Schuld –
Wo beginnt sie ?
Sie beginnt da,
Wo er gelassen,
mit hängenden Armen
Schulterzuckend daneben steht,
Den Mantel zugeknöpft,
Die Zigarette anzündet und spricht:
Da kann man nichts machen.
Seht, da beginnt
Des Unschuldigen Schuld.
Gerty Spies, geb. Gumprich
1897 Trier – 1997 München, Überlebende
des Konzentrationslagers Theresienstadt
auf der rechten Seite:
An dieser Stelle stand früher das Bischof-Korum-Haus, das die Nationalsozialisten in den 1940er Jahren beschlagnahmt hatten.
Zwischen 1941 und 1943 wurden hier – und in dem ehemaligen Gefängnis in der Windstraße – über 600 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Trier und Umgebung, darunter auch viele Kinder, festgehalten.
Von hier wurden sie mit wenig Handgepäck zum Bahnhof getrieben und deportiert.
Die meisten von ihnen wurden an den Zielorten ermordet.
im Vordergrund v.l.n.r.: Antisemitismusbeauftragter von Rheinland-Pfalz Dieter Burgard, Oberbürgermeister von Trier Wolfram Leibe, Peter Szemere, der für die Jüdische Kutlutsgemeinde Trier gesprochen hat, und der Initiator dieses Denkmals Ralf Kotschka (Foto: Presseamt Trier)
(Foto: Presseamt Trier)
Vor dem Hauptbahnhof lasen Schülerinnen des Max-Planck-Gymnasiums die 102 Namen derer vor, die am 16. Oktober 1941 mit dem ersten Deportationszug Trier in Richtung Litzmannstadt verlassen mussten. Die allermeisten von ihnen wurden später ermordet.